Du wirst nie erraten, woher diese 5 Weihnachtstraditionen kommen!

Du wirst nie erraten, woher diese 5 Weihnachtstraditionen kommen!

Illustration: Lea Glitsch


«Last Christmas, I gave you my heart but the very next day you gave it away. This year, to save me from tears, I’ll give it to someone special…»

- George Michael

Nein, nicht einmal someone special könnte mich vor Tränen bewahren, wenn ich dieses Lied noch einmal höre!! Es ist wieder Dezember, die Zeit des Glitzers, der Farben Rot und Grün, der Weihnachtslieder. Zu diesen wird jeder seine Meinung haben. Die einen beginnen erst spät mit dem Weihnachtslieder Hören, die anderen schon im Sommer. Man entdeckt neue Seiten zu den besten Freunden, wenn sie bei gewissen Liedern einen Aggressionsanfall bekommen. Leider kümmern sich die Geschäfte nicht um unsere Gemüter.

Ab Mitte November, in einigen Betrieben auch schon früher, läuft irgendeine Christmas-Pop-Greatest-Hits-Playlist auf Endlosschlaufe. Sie wollen natürlich, dass wir in Weihnachtsstimmung kommen und uns mit den passenden Büchern, Dekorationen und Pullovern eindecken. Weihnachten ist nämlich nicht nur eine Zeit der Besinnlichkeit, sondern auch des sinnlosen Konsums. Doch woher kommen eigentlich alle die Produkte, Charakteren und Geschichten, die nicht mehr viel mit dem christlichen Fest zu tun haben, ohne die aber nicht nur die Geschäfte, sondern auch wir inzwischen während der Weihnachtssaison nicht mehr leben können? Ich werde in diesem Artikel einige dieser alt bekannten Weihnachtsklischees untersuchen.

Adventskalender

Beginnen wir ganz am Anfang der Adventszeit mit dem Adventskalender. Dieser Kalender mit Bildern, Süssigkeiten oder kleinen Geschenken wurde angeblich von Gerhard Lang anfangs 20. Jahrhundert auf den Markt gebracht. Gerhard Lang war ein deutscher Buchhändler und Verleger.

Weihnachtskarte

Heute ist die Weihnachtskarte in vielen Familien ein Projekt, das sie das ganze Jahr über beschäftigt. Das Foto im Frühling vom Hund mit den ersten Blumen, die Kinder am Strand im Sommer, das Familienfoto im Herbst mit den Santa-Mützen. Darauf werden diese Bilder mit dem perfekten Design und dem passenden Spruch auf einer Karte platziert und genug früh an alle Freunde, Verwandten und Arbeitskollegen versandt, dass diese sie noch vor Weihnachten erhalten. Die erste Weihnachtskarte kam 1843 in die Geschäfte. Sie wurde von dem Engländer J.C. Horsley entworfen und zeigt eine fröhliche Gruppe von Leuten, die die Gläser zum Betrachter erheben. Darunter steht «A Merry Christmas and a Happy New Year to You». Da man mit dieser Karte einfach und für nicht allzu viel Geld Freunde und Familie grüssen konnte, wurde die Weihnachtskarte bald zu einer festen Weihnachtstradition. Zum Beispiel werden heute in Amerika rund zwei Billionen Weihnachtskarten pro Jahr versendet.

Santa Claus

Dem fröhlichen Mann im roten Gewand und mit dem runden Bauch kann man während der Weihnachtszeit nicht entkommen. Doch diese Darstellung des «Samichlaus» hat eine interessante Entstehungsgschichte. 1920 begann Coca-Cola den Santa Claus in ihren Werbungen darzustellen. 1931 war Santa in Coca-Cola-Werbungen in vielen beliebten Magazinen zu sehen, aber ein fröhlicherer Santa war erwünscht. Also engagierte Coca-Cola den Illustrator Haddon Sundblom, um die Darstellung von Santa weiterzuentwicklen. Diese sollte nicht einen Mann als Santa verkleidet, sondern den echten Santa zeigen, der realistisch und symbolisch zugleich war. Als Inspiration nahm Sundblom das Gedicht von Clement Clarke Moore von 1822 «A Visit From St. Nicholas». Durch die Beschreibung im Gedicht entstand das Bild des plumpen, fröhlichen, herzlichen und menschlichen Santa Claus, das wir alle kennen.

Rudolph the Red-Nosed Reindeer

Auch das berühmte Rentier, das Weihnachten rettet, hat seine Entstehung einer Marketing-Mission zu verdanken. Die Geschichte wurde 1939 von Robert L. May geschrieben, dem Verantwortlichen für die Werbung des Versandshandels und Kaufhauses Montgomery Ward. Und dies nur, damit das Geschäft mehr in die Medien kommen würde. Das Buch wurde gratis verteilt und dabei wurden mehr als zwei Millionen Exemplare vergeben.

 
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Weihnachtslieder

Und nun zu den populären Weihnachtshits, die uns in dieser Jahreszeit begleiten. Während der Great Depression, der grossen Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren, wurden vor allem in Amerika viele Lieder geschrieben, die nicht unbedingt die christliche Seite des Festes, sondern mehr die traditionellen säkularen westlichen Traditionen zum Thema hatten. Beispiele sind die Kinderlieder «Santa Claus Is Coming to Town» und «Rudolph the Red-Nosed Reindeer», welches das Buch von May als Grundlage benutzte und von Gene Autry gesungen 1949 erstmals im Radio zu hören war. Weitere Beispiele sind Balladen wie «Have Yourself A Merry Little Christmas» und «White Christmas» (der Film White Christmas mit Bing Crosby, dem Sänger des Liedes, ist ein Muss für alle Fans von alten Hollywood-Klassikern). Das Lied ist auch 2018 immer noch die meist-verkaufte Single aller Zeiten.

Die meisten dieser Weihnachtslieder, ob fröhlich oder sentimental, erinnern nostalgisch an einfachere Zeiten mit den erinnerungswürdigen Weihnachtstraditionen. Meistens drücken diese Lieder auch das Verlangen aus, zu Hause oder mit jemand speziellem Weihnachten zu verbringen. Beispiele dafür sind «Christmas (Baby Please Come Home)» von Darlene Love und «All I Want for Christmas Is You” von Mariah Carey.

Alle diese Dinge sind ein Teil unserer Weihnachtszeit geworden und es ist praktisch unmöglich, sich Weihnachten ohne einen Adventskalender oder den runden, fröhlichen Santa vorzustellen.

Ja, zugegeben, auch eine Weihnacht ohne «Last Christmas» wäre inzwischen komisch. Auch wenn wir heulen möchten, wenn wir es hören, hat George Michael ja eine Antwort darauf: «Me? I guess I was a shoulder to cry on.»

Kurzgeschichte: «Das Weihnachtsgeschenk»

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