«sh*it!» – Fragebogen mit Arina Wicki
Englischlehrerin Arina Wickis Lachen ist ansteckend; so ansteckend, dass in ihrem Unterricht stets eine gute und gelassene Stimmung herrscht – egal, ob bei Diskussionen über In-vitro-Fertilisation in Aldous Huxleys «Brave New World» oder bei Lektionen über grammatikalische Höllenwerkzeuge wie cleft sentences oder inversion and fronting. Es gibt wohl kein Apple-Gadget, dass sie nicht besitzt, ausserdem pflegt sie eine beinahe schon religiöse Verehrung für schöne Buch-Cover. Im Fragebogen erzählt sie von ihrem Austauschjahr in Zimbabwe und gibt Tipps fürs Mittagessen…
Was gefällt Ihnen an sich besonders?
Mein Optimismus.
Was bringt Sie zum Lachen?
Meine Kinder, mein Mann, The Graham Norton Show und gelegentlich Prüfungsantworten.
Mit wem würden Sie einen Tag lang Handy tauschen?
Mit dem Tourismusdirektor von Zürich. Dann würde ich mich an ganz viele coole Kulturveranstaltungen einladen lassen. Es ist ja unglaublich viel Tolles los in dieser Stadt.
Wen haben Sie zuletzt geohrfeigt?
Patrick H., 1989, weil er meinen Liebesbrief rumgezeigt hat.
Ihr teuerstes Stück?
Mein E-Bike. Da wir kein Auto haben, ist das E-Bike unser Tesla.
Als Kind wollten Sie sein wie…?
Keine Ahnung. Ich hatte sicher Idole, aber ich erinnere mich beim besten Willen nicht.
Ihr Lieblingsschimpfwort?
Das Häufigste: sh*t!
Ihre Lieblingsband, Ihr Lieblingsmusiker?
Ich höre kaum Musik. Ich gehe zwar gern gelegentlich an Konzerte, aber im Alltag höre ich fast nur Gesprochenes: Podcasts und Hörbücher. Ah Moment, da ist etwas, was ich gelegentlich höre: Kinderlieder von Christian Schenker.
Ein Film, den Sie immer wieder anschauen?
The Shawshank Redemption und Love Actually (an Weihnachten).
Ein Buch, das Sie geprägt hat?
Als Kind: Mein Esel Benjamin.
Als Schülerin/Studentin/Erwachsene: Unzählige. Zuletzt «Why I Am No Longer Talking To White People About Race».
Ihr/e Lieblingsschriftsteller/in?
Zum Glück ist das unmöglich zu sagen. Es gibt unfassbar viele gute Schriftsteller, die auf Englisch schreiben/geschrieben haben. Dazu gehören Chimamanda Ngozi Adichie, David Benioff und James Baldwin.
Ihre Lieblingsfigur in der Geschichte?
Nelson Mandela.
Ein Schauspieler oder eine Schauspielerin, die Sie bewundern?
Timothée Chalamet hat mich sehr beeindruckt in «Call Me By Your Name», sonst aber auch Viola Davis generell für ihre schauspielerischen Qualitäten. Dwayne Johnson, Jason Momoa und Michael B. Jordan unter anderem auch für ihre schauspielerischen Qualitäten.
Was war Ihr schlechtestes Schulfach?
Vermutlich Chemie. Ich besuchte das erste Semester vor dem Austauschjahr, verpasste dann ein Jahr und hatte danach noch ein Semester. Das Fach ist ziemlich an mir vorbei gerauscht.
Wieso unterrichten Sie genau Ihr Fach?
Endlich eine einfache Frage! Ich war 1996/97 in Harare, Zimbabwe im Austauschjahr (mit zwei Jahren Englischunterricht à 2 Wochenstunden im Rucksack). Da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen, wie grenzenlos die Welt wird, wenn man Englisch spricht. Für meine Freunde in Zimbabwe war die Verbundenheit mit Australien oder den USA eine Selbstverständlichkeit. Zimbabwe fühlte sich viel weniger wie eine Insel an als die Schweiz. Diesen Schlüssel zu so vielen Menschen und Kulturen möchte ich meinen Lernenden in die Hand geben.
Welcher Person würden Sie gerne eine Schulstunde geben?
Gern ist vielleicht anders, aber Magdalena Martullo-Blocher hätte es nötig.
Welches Schulfach ist unnötig?
Keins. Es ist ein Privileg, dass sich GymnasiastInnen so breit ausbilden lassen können.
Auf einer Skala von 1-10, wie beliebt ist Ihres Erachtens Ihr Fach?
7-10 würde ich schätzen. Ich glaube, Englisch kommt ziemlich gut weg.
Die Strafe, die Sie als Lehrperson am liebsten anwenden?
Ich strafe sehr selten. Gerade hat eine Schülerin freiwillig Brownies gebacken. Das schätze ich natürlich sehr, weil ich dann auch was davon habe.
Haben Sie ein Tattoo?
Noch nicht.
Was ist Ihr Motto?
Never doubt that a small group of thoughtful, committed citizens can change the world; indeed, it's the only thing that ever has. (Margaret Mead)
(Obwohl ich als ehemalige Geschichtslehrerin weiss, dass es nicht immer ganz so einfach ist.)
Welchen anderen Beruf hätten Sie gewählt?
Anwältin.
Ihr bevorzugtes Suchtmittel während Ihrer Schulzeit?
Die Üblichen. Wenn Sie es genauer wissen wollen, müssen Sie zu mir in die Suchtprävention kommen.
Haben Sie schon einmal etwas gestohlen?
Vermutlich jemandem die Geduld.
Wie regelmässig löschen Sie Ihren Browserverlauf?
Das macht mein Browser jedesmal, wenn ich ihn schliesse.
Ihr Geheimtipp zum Mittagessen?
Mensasalat mit Sprossen, Nüssen, Früchten, Fisch etc. von zuhause pimpen.
Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme!