Anne Frank im jüdischen Museum Basel
Anne Frank war ein deutsches jüdisches Mädchen. Mit ihrer Familie musste sie sich in Amsterdam in einem geheimen Hinterhaus verstecken. Diesen Aufenthalt im Versteck hat sie in einem weltbekannten Tagebuch aufgeschrieben. Die ganze Familie, bis auf den Vater, der später das Tagebuch seiner Tochter veröffentlicht hat, ist im Konzentrationslager gestorben.
dsp-Redaktorin Celina Wolz hat das Tagebuch stark berührt
«Das Tagebuch fand ich sehr eindrücklich. Man liest die Gedanken eines jüdischen Mädchens, das aus ihrem normalen Leben gerissen und Opfer von Unterdrückung und Verachtung wird, ohne genau zu wissen, aus welchem Grund. Anne Frank wusste nicht, was vor sich geht und was als nächstes passiert. Verwirrung, Hilflosigkeit, aber auch Langweile sind gut zu spüren. Eingesperrt in einem kleinen Haus, ohne zu wissen, wie die Situation draussen ist und wie es ihren Freunden oder Bekannten geht. Da sie das Versteck auf keinen Fall verlassen darf, wird ihr schnell langweilig und sie braucht etwas, mit dem sie sich befassen kann. Sie beginnt sich Fragen zu stellen, viel nachzudenken und flüchtet in ihre grenzenlose Gedankenwelt.
Mit dem Wissen, dass es dieses Mädchen wirklich gegeben hat, dass sie alles, was ihr gerade durch den Kopf gegangen ist, aufgeschrieben hat und dass fast die ganze Familie gestorben ist, wird dieses Tagebuch zu einer sehr berührenden und einzigartigen Lektüre. Es ist nicht wie ein Roman, der eine Geschichte eines Mädchens nacherzählt. Sondern man begleitet sie und erlebt alles zeitgleich mit ihr. Der Leser ist mit ihr in dem Versteck und fühlt, was sie fühlt. Mit dem Unterschied, dass er Gewissheit über das Ende der Geschichte hat.»
Über den Weg von Anne Franks Tagebuch bis zur Veröffentlichung, der durch die Schweiz führt, ist eine Ausstellung im Jüdischen Museum der Schweiz in Basel zu sehen.
Informationen zur Ausstellung:
9. März bis 8. August 2018
im Jüdischen Museum der Schweiz, Galerie, Petersgraben 31, Basel.
Öffnungszeiten: Mo - Fr 13 bis 16 Uhr, So 11 bis 17 Uhr
http://juedisches-museum.ch/index.php/aktuelle-ausstellung.html

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