Der Tokyo Skytree: Wenn traditionelle Technik auf Spitzentechnologie aus Japan trifft.
Eric Gademann
Bildquelle: pixabay
Der Tokyo Skytree wurde in einem Jahrzehnt konstruiert, in dem weltweit ehrgeizige Wolkenkratzerprojekte umgesetzt wurden. Der Wettbewerb um das eindrücklichste Gebäude ging in eine neue Runde. Somit verfolgten die japanischen Architekten mit dem Skytree das Ziel, den höchsten freistehenden Funk- und Fernsehturm der Welt zu errichten. Zuletzt entschied man sich für eine endgültige Höhe von 634 m, was mit den japanischen Zahlen 6 (む mu), 3 (さ sa) und 4 (し shi) ausgeschrieben MUSASHI ausgedrückt werden kann. Nach Bauabschluss erhielt der Tokyo Skytree am 17. November 2011 einen endgültigen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde als “höchster Turm der Welt”.
Die Klasse 4b ist in den Frühlingsferien zweimal um die Erde gereist.
Der Tokyo Skytree ist aus zwei voneinander unabhängigen Teilen, dem Turmkörper, bestehend aus einem Stahlrahmen, und einer zentralen Säule in der Turmmitte, konstruiert. Dies zentrale Säule stabilisiert die Hauptstruktur und reduziert bei höheren Windgeschwindigkeiten und Erdbeben somit das Schwanken der Gesamtkonstruktion. Eine solche Stabilisierung mittels eines zentralen Pfeilers (Shinbashira) findet man auch in einer fünfstöckigen Pagode. Der Turm ist mit zwei Besucherplattformen ausgestattet, welche auf 350 m und 450 m Höhe lokalisiert sind.
Es wurde die ursprüngliche traditionelle japanische Farbe Aijiro gewählt, die der hellsten Schattierung der Indigotöne entspricht. Das blassblaue Weiss an der Fassade trägt nach Tokioter Denkart den Schimmer weissen Porzellans.

Der Tokyo Skytree. Bildquelle: Wikimedia
In der Nacht wird der Tempel unterschiedlich beleuchtet. Die Lichtspiele wechseln jeweils alle zwei Tage zwischen klassischen ästhetischen Idealen Japans; Iki, Miyabi und Nobori :
Iki
Die zartblauen Akzente auf dem zentralen Pfeiler bringen ein Wasserthema als Ehrung des Flusses Sumida zum Ausdruck. Die blaue Beleuchtung des Skytree drückt die volle Kraft und den furchtlosen Geist von Edo (Tokyo) aus.
Miyabi
Das eindrückliche Stahlskelett wird eingehüllt in das traditionelle japanische Edo-murasaki (bläulich-violett). Zusätzlich hebt ein strahlendes Licht die Eleganz des Turmes hervor.
Nobori
Mit der Grundfarbe tachibana (orangerot), eine Farbe des Glücks, stellt den Funk- und Fernsehturm in ein leuchtendes und fröhliches Licht.
Neben der Belichtung sollte man den Aufzügen spezielle Beachtung schenken.
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 600 Metern pro Sekunde erreicht man die erste Plattform in nur 50 Sekunden. Ausserdem sind die Aufzüge mit unterschiedlichen Dekorationen den vier Jahreszeiten gewidmet.
Von oben wird man mit einem atemraubenden Ausblick auf die japanische Grossstadt belohnt; und bei schönem Wetter erkennt man sogar den Mount Fuji!

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