Meine ersten zwei Monate in Amerika

Meine ersten zwei Monate in Amerika

von Martina Celik


Ich kann immer noch nicht glauben, wie schnell die Zeit vergeht! Es sind schon zwei Monate vergangen, seitdem ich mich von meiner Familie und meinen Freunden verabschieden musste. Mein Name ist Martina Celik und ich bin eine Schülerin der Hohen Promenade, habe letztes Jahr die Klasse 3d besucht und mache gerade ein Austauschjahr in Boston, Amerika. In diesem Artikel möchte ich euch von meinen Erfahrungen als Austauschschülerin in Amerika berichten.

Martina in Boston.

Martina in Boston.

Am 9. August 2017 haben andere Austauschschüler und ich den Flug nach New York genommen, wo wir herzlich von unserer Austauschorganisation AFS empfangen worden sind. Ich konnte es ehrlich gesagt bis zum letzten Augenblick gar nicht fassen, dass ich Europa für ein ganzes Jahr verlassen und in einem komplett fremden Land mit einervöllig fremden Familie leben würde. In New York angekommen, sind wir mit dem Bus nach Boston gefahren, wo wir ein Camp mit anderen Austauschschülern hatten, und am nächsten Tag konnten wir endlich unsere Gastfamilie kennenlernen. Ich kann mich noch ganz genau an den Moment erinnern: Ich lief mit anderen Austauschschülern an meiner Seite aus dem Hotel, während etwa 50 Gastfamilien gespannt auf uns warteten. Meine Hände zitterten unglaublich fest und ich stellte mir die ganze Zeit die Frage, ob sie mich mögen würden. Meine Gastfamilie, die aus Gasteltern und vier Gastgeschwistern besteht, empfing mich jedoch mit offenen Armen und sie hatten sogar ein Plakat für mich gemalt, auf welchem stand: “Welcome to the US, Martina!”

Da meine Gastfamilie noch zwei Wochen Ferien hatte, beschloss sie, mir ein paar Orte in Amerika zu zeigen. Für drei Tage haben wir einen kleinen Trip nach Nantucket gemacht, wo wir Fahrrad gefahren und am Strand schwimmen gegangen sind. Mit meinen zwei Gastschwestern bin ich auch nach Boston gefahren. Wir sind shoppen gegangen und haben die wunderschöne Stadt besichtigt. Wir haben ganz viel Unterschiedliches gebacken, wie haus-gemachte Pizza, Pasta oder Kuchen.

Die Zeit verging wie im Fluge, denn nach zwei Wochen war es schon so weit: Mein erster Schultag stand bevor! Ich habe mir amerikanische Schulen immer wie im Film High School Musical vorgestellt, in dem alle in gelben Schulbussen in die Schule fahren und jeder in Sportuniformen herumläuft. Schon nach dem ersten Schultag konnte ich feststellen, dass das meiste eigentlich stimmt!

An meiner Schule sind die einzigen Pflichtfächer Englisch und Mathematik – alles andere kann man selber auswählen. Ich habe Französisch gewählt und mich für Chemie als zweites wissenschaftliches Fach entschieden. Ausserdem hat man in Amerika keine feste Klasse, was bedeutet, dass man in jedem Fach mit unterschiedlichen Schülern zusammensitzt. Die Schule beginnt um 8 Uhr 30 und endet immer um halb drei am Nachmittag. Eine Lektion dauert 60 Minuten und man hat gerade mal drei Minuten, um von einem Klassenzimmer zum anderen zu laufen. Man hat 30 Minuten Mittagspause und jeder isst in der Cafeteria, da niemand das Schulgelände verlassen darf.

In der ersten Stunde müssen wir immer aufstehen, unsere rechte Hand auf unsere Brust legen und die Nationalhymne singen. Der grösste Unterschied zu Schweizer Schulen ist jedoch, dass jeder in Amerika einen Sport treibt. Ich mache Cross-Country, was bedeutet, dass ich mit einer Gruppe von Menschen lange Strecken renne. Jeden Tag nach der Schule habe ich zwei Stunden Training und am Mittwoch oder Samstag habe ich meistens ein Rennen. Es macht mir sehr viel Spass, da ich so viele neue Menschen kennengelernt habe. In Amerika verbindet der Sport die Schule und es bringt alle Menschen zusammen, da man sich entweder an einem Rennen oder einem Football-Spiel sieht.

Beim Cross-Country Rennen.

Beim Cross-Country Rennen.

Neben der ganzen Schule und dem Sport verbringe ich Sonntage meistens mit meiner Gastfamilie und meinen Freunden. Letztes Wochenende sind wir an einem Katy-Perry-Konzert gewesen und bald gehen wir für ein Wochenende nach Vermont. Ich geniesse hier jeden Moment und kann ein Austauschjahr auf jeden Fall empfehlen, da man tolle Freundschaften schliesst und lauter neue Erfahrungen sammelt.

Grüsse aus Amerika, Martina.

 

Martina Celik ist im Moment in Boston in den USA in ihrem Austauschjahr. An dieser Stelle wird sie monatlich von ihrem Leben in Amerika berichten. Martina betreibt neben ihrer Korrespondentenstelle beim springenden punkt einen Blog, in dem sie von ihrem Alltag erzählt. Besuch ihn doch auf martinatoamerica.wordpress.com.

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