Wie man in einer der teuersten Städte der Welt überleben kann...

Wie man in einer der teuersten Städte der Welt überleben kann...

von Martin Shen

Illustration: Celina Wolz


Wir leben in Zürich, einer der teuersten Städte der Welt. Es ist offensichtlich, dass die meisten Schüler sich keine Speisen der Kronenhalle leisten können. Denn fast 99.99987 Prozent aller Schüler bekommen normalerweise nicht mehr als zehn Franken für die Mittagspause. Deshalb werde ich euch nun mit folgenden Spartipps, die ich in meiner fünfjährigen Schulzeit gesammelt habe, zu helfen versuchen.

Das Offensichtliche:

Bevor wir zu den guten Tipps kommen, werden wir zum Aufwärmen mit den offensichtlichen Spartipps beginnen. Mit diesen Tipps könnt ihr sofort anfangen zu sparen. Ganz einfach und unkompliziert.

Teilen:

Keine Erklärung nötig –

Vorteile:

  • Freundschaft stärken (Voraussetzung: Freunde)
  • gutes Essen, das man normalerweise nicht alleine fertig essen kann

Nachteile:

  • weniger Essen
  • Kommunismus

Wasser vom Hahn statt teure Getränke

Wasser vom Hahn ist das gesündeste Getränk und vor allem ist es gratis. Durch den Verzicht auf Softdrinks kann man teilweise bis zu 2 Franken 50 sparen.
Vorteile:

  • man spart bis zu 2.50 CHF
  • es ist gesund
  • gutes Essen, das man sich sonst wegen des Getränkes nicht leisten könnte, wird plötzlich erschwinglich
  • ein Dessert zu seinem Mittagessen liegt im Budget

Nachteile:

  • es ist nicht dermassen wohlschmeckend
  • man weiss nie, was aus dem Wasserhahn genau herauskommt (als ich noch in der 2. Klasse war, leerte jemand Seife in den Wasserhahnwasserfilter. Ja – es war an der Hopro und nein – ich war es nicht!)

Aufbewahren:

Wozu hat man ein Kästchen? Um Snacks oder Getränke aufzubewahren, natürlich! Vor allem, wenn man wieder mal zu viele Gratisgetränke vom Bahnhof mitgenommen hat.

Vorteile:

  • Snacks sind immer verfügbar
  • ein cooles Kästchen (und nicht ein langweiliges Kästchen gefüllt mit Franzbüchern)
  • man muss jetzt nicht mehr Snacks seinem Freunden schenken, wenn man z.B. die Jumbo-Chipspackung selber nicht fertig essen kann

Nachteile:

  • Funktioniert nicht gut, wenn man sein Kästchen teilen muss
  • Getränke sind nie gekühlt
  • nicht alle Lebensmittel eignen sich zur Aufbewahrung (Berliner eignen sich nicht zur Aufbewahrung! Ich rede aus Erfahrung...)

Essen von zu Hause mitnehmen

Ebenfalls keine Erklärung nötig –

Vorteile:

  • es ist gratis
  • es kann gesünder sein

Nachteile:

  • teilweise schlechteres Essen
  • konstanter Neid, weil Klassenkameraden immer Essen kaufen

Saftige Tipps:

Nun kommen wir zu den guten Tipps, den wirklich saftigen Tipps. Ich muss aber anmerken, dass die Umsetzung dieser Ratschläge mehr Aufwand verlangt. Ihr seid vorgewarnt. 

Specials:

Viele Orte bieten spezielle Angebote an für spezielle Menschen wie Dich. Jedoch muss man für diese Angebote ein bisschen «wandern», da sie oft etwas weiter weg von unserer Schule sind. Hier sind ein paar Angebote, die man kennen sollte:

In der Nähe der Schule:

Die Happy hour (11:45 - 13:45) vom Bellevue Pizza, in der ein Stück Pizza nur 4 Franken kostet statt 5.50.

MenuB vom Migros Take-away für 5.50: man bekommt einen Burger und Pommes. Leider sehe ich dieses Menü nur selten.

Etwas weiter weg:

Züri Bistro (HB):  Döner + Getränk für 10 Franken jeweils zwischen 11:30 und 14:30.

Burger King (HB): Burger des Monats für 4.90. Ohne Pommes und Getränk!

Subway (Bahnhof Selnau): Täglich abwechselndes 15cm-Sandwich mit Cookie und Getränk für 10 Franken.

Dominos Pizza (Haldenbach, Unispital): Hin und wieder eine 30cm-Pizza Salami oder Margherita für 5 Franken. Achtung, lange Warteschlangen.

Die grosse 10Uhr Pause
Viele von euch gehen in der 10 Uhr Pause zum Pausenkiosk, um Gipfeli, Kaffee oder Cookies zu kaufen. Dabei kommt dem normalen Pausenkiosk-Besucher nicht in den Sinn, dass er (oder sie) in den Coop gehen könnte, wo alles billiger ist und wo eine grössere Auswahl vorhanden ist. Keine Angst, 15 Minuten reichen, um in den Coop zu gehen und wieder rechtzeitig in die Stunde zu kommen. Man muss aber ein bisschen schneller laufen.

Vorteile:

  • billigeres Essen
  • billigere Getränke
  • grössere Auwahl als beim Pausenkiosk

Nachteile:

  • körperliche Anstrengung
  • man verpasst die «schöne» Pausenzeit im Schulzimmer
  • das Risiko, zu spät zu kommen, besteht

Schülerkarte:

Eine Karte, die die meisten Schüler wahrscheinlich schon verloren haben. Doch falls ihr sie noch habt, seid froh! Nun könnt ihr von den folgenden Rabatten profitieren:

  • Mishio 20%
  • Ly's 15%
  • John Baker 10%
  • I love Leo 10%
  • Apple 10% (falls jemand über den Mittag schnell ein neues Handy braucht)

Beim Pepito-Stand (Sechseläutenplatz) und Holy Cow (Zähringerstrasse, Central) bekommt man Schülermenus für ungefähr 12 Franken.

Fastfood-Apps:

Wenn ich sage: «Die Schweiz ist eines der wenigen Länder, in dem sogar Fastfood zu teuer ist», würden die meisten Schüler zustimmen. Doch es gibt einen Trick, Fastfood bezahlbar zu machen. Als erstes geht ihr in den Appstore und ladet euch entweder die Burger King- oder die McDonalds-App, oder sogar beide Apps herunter. Nun müsst ihr nur noch die Gutscheine finden und schon könnt ihr Fastfood essen, ohne zu viel Geld ausgeben zu müssen. (Man muss aber die Gutscheine schon der Kassierin zeigen, sonst bekommt man gar nichts.)

Geheimtipp: Falls ihr eine Burger King-Quittung habt, dreht sie um und folgt den dort stehenden Anweisungen. So bekommt man einen Gratis-Whopper, wenn ihr eine mittlere Portion Pommes und Cola kauft, also im Prinzip ein Menu Medium für 9.80.

Fazit:

Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Spartipps helfen. Wir haben in der HoPro einige Schüler über Ihre Spartipps befragt:

Dominik aus der 1c meint lakonisch:

«Ich gang in Coop.»


David aus der 5e, nicht minder trocken:

«Iss nüt.»


David aus der 4c empfiehlt:

  • die Supercard-App
  • Die «Äss-Bar» im Nieder dorf (sie sei «immer guet»)

Janushan aus der 5b warnt:

«Esset kei Fastfood!»


Und jetzt seid ihr dran! Schreibt eure Spartipps in die Kommentarspalte und helft anderen Schülern!

«Versuch’s doch, das nächste Mal besser zu machen»

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Der Zürcher Pendler

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